Laut einer Pressemeldung vom Mittwoch hat sich Eternal Power nun die Nutzungsrechte für rund fünf Hektar Land gesichert. Auf dem Gelände bei Dummerstorf, etwa 10 Kilometer südlich von Rostock, soll bis 2028 eine Elektrolyse-Anlage mit einer Leistung von 80 Megawatt (MW) entstehen. Das Vorhaben sei aufgrund seiner Größe ein „Leuchtturmprojekt für den deutschen Markt”.
Auf Abnehmerseite soll sich das Unternehmen bereits erste Zusagen gesichert haben. Demnach liege ein Vorvertrag mit einem Volumen von über 2,3 Milliarden Euro vor. Eine sichere Abnahme ist entscheidend, um Projekte dieser Größenordnung realisieren zu können. Der Elektrolyseur soll mit Inbetriebnahme einer neuen Wasserstoff-Pipeline Ende 2028 ans Netz gehen.
Die nächste Ausbaustufe sei schon in Vorplanung: Weitere 320 Megawatt Leistung sollen ab 2030 bereitstehen. Dafür sei jedoch zunächst der Ausbau einer Höchstspannungs-Trasse nötig. Der Netzbetreiber 50Hertz plane diesen bereits. Auf Abnehmerseite bestehe die Nachfrage schon heute, weshalb sich Eternal Power die Flächen für den Ausbau gesichert habe.
Kernnetz-Anbindung und grüner Strom „im Überfluss”
Nach Angaben des Unternehmens lässt sich grüner Wasserstoff in Dummerstorf wettbewerbsfähig produzieren. So erklärte Robert Meitz, Mitgründer und COO von Eternal Power dass „kaum ein zweiter Standort” alle wichtigen Voraussetzungen in unmittelbarer Nähe abdecke: „Offshore-Windparks, Anschluss zu Hoch- und Höchstspannung, Industrieflächen, das Wasserstoff-Kernnetz und natürlich Wasser“. Darüber hinaus ermögliche die perspektivische Anbindung an das Wasserstoff-Kernnetz den Zugang zu „zahlungskräftigen Abnahmezentren in der ganzen Republik“ – eine zentrale Grundlage für die weitere Projektskalierung. Von ähnlichen Standortbedingungen profitieren weitere H2-Projekte in Mecklenburg-Vorpommern wie die insgesamt vier bei Lubmin geplanten Großanlagen.
Durch die direkte Anbindung von Offshore-Windparks und PV-Anlagen an die geplante Anlage in Dummerstorf sei grüner Strom dort „im Überfluss” vorhanden. Der Strom stellt den größten Kostenfaktor für grünen Wasserstoff dar. Um diese Kosten zu reduzieren, habe das Unternehmen eine eigene Softwarelösung entwickelt, die eine „ideale Kombination und Dimensionierung von verschiedenen erneuerbaren Energiequellen” identifizieren könne. Dabei optimiere die Software die Strombeschaffung auf Stundenbasis für die nächsten 20 Jahre, um eine hohe Auslastung der Anlagen bei gleichzeitig niedrigem Strompreis zu erreichen.
Bei der Entscheidung für den Produktionsstandort Dummerstorf sei laut Eternal Power auch die gute Zusammenarbeit mit der Gemeinde ein zentraler Faktor gewesen. Schon in der Planungsphase eines neuen Industriegebiets habe die Gemeinde grünen Wasserstoff berücksichtigt und dadurch ideale Voraussetzungen geschaffen. Dummerstorfs Bürgermeister Jürgen Sprank sagte in diesem Zusammenhang: „Dummerstorf forciert die Entwicklung des neuen Industriegebiets mit grüner Energie für klimaneutrale Produktion, um einen besonders attraktiven, zukunftsfähigen Standort anbieten zu können. Wir freuen uns, zusammen mit Eternal Power eine Pionierrolle auf dem europäischen Energiemarkt einzunehmen.“
(Quelle: Eternal Power/2024)