In Göppingen errichtet ein mittelständisches Entsorgungsunternehmen aktuell die erste kommerzielle Waste-to-Hydrogen-Anlage mit der Technologie der GHT. Anfang Dezember feierten die Partner das Richtfest der Anlage. In diesem Jahr soll sie in Betrieb gehen und dann jährlich 100 Tonnen klimaneutralen Wasserstoff produzieren.
Die Westfalen-Gruppe will den dort produzierten Wasserstoff mit ihrer eigenen Trailerflotte an Industrie- und Mobilitätskunden liefern. Mit dem Projekt wollen sich die Partner zunächst auf den süddeutschen Raum konzentrieren.
Der dezentral produzierte Wasserstoff aus Reststoffen soll weniger kosten als Wasserstoff aus der Elektrolyse mit erneuerbarem Strom. Die Wasserstoff-Produktionskosten der GHT-Anlage sollen bei bis zu 1,50 Euro pro Kilogramm Wasserstoff liegen. Im Vergleich dazu: Wasserstoff aus Elektrolyse kostet bis zu 8 Euro pro Kilogramm.
„Das wird die Nachfrage ankurbeln, dem Produzenten Abnahmesicherheit und unseren Kunden Gewissheit bei der Versorgung geben”, sagt Dr. Nicolas Dohn, Head of Hydrogen bei Westfalen.
Projekt zur Kreislaufwirtschaft
Die Unternehmen planen, weitere Partner in ihr Versorgungsmodell einzubinden. Sie wollen die Teilnehmer der Wertschöpfungskette vernetzen, um Produktion, Transport und Vertrieb von umweltfreundlichem Wasserstoff zu optimieren.
„GHT und Westfalen teilen die Vision einer grünen und zirkulären Gesellschaft und Wirtschaft. Gemeinsam werden wir viel bewegen. Unsere Kunden und Partner profitieren von der Nachfragesicherheit für den erzeugten Wasserstoff und das flüssige CO2 von einem starken Partner wie der Westfalen-Gruppe”, sagt Robert Nave, CEO der GHT bei der Vorstellung der Partnerschaft. Vorteil der Anlagen sei neben der kostengünstigen Produktion die dezentrale Nutzungsmöglichkeit und die relativ einfache Errichtung im Plug-and-Play-Verfahren.
Mehr zu der Technologie der Wasserstoffproduktion aus Reststoffen und über die Pläne der GHT erklärte uns Nave im Interview.

Die Anlage der GHT (© Westfalen AG)