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Schweiz: Erstes Wasserstoffschiff auf dem Vierwaldstädtersee

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Autor: Magnus Schwarz

Mit einer Fläche von 113,6 km² liegt der Vierwaldstättersee auf Platz 4 der größten Seen der Schweiz
© Schifffahrtsgesellschaft des Vierwaldstättersees (SGV) AG
Wasserstoffboot

28. Februar 2024 | Der schweizerische Energiekonzern Axpo Group ist Anteilseigner der H2Uri AG geworden, die in Bürglen im Kanton Uri eine 2-MW-Wasserstoffanlage baut. Zusammen mit der Schifffahrtsgesellschaft des Vierwaldstättersees (SGV) AG will das Unternehmen mit dem dort gewonnenen Wasserstoff ab 2025 u. a. das erste Wasserstoff-Passagierschiff auf dem Vierwaldstättersee betreiben.

Ab Anfang 2025 will die H2Uri AG mit Beteiligung der Axpo Holding in der rund 6 km vom Vierwaldstättersee entfernten Gemeinde Bürglen Wasserstoff produzieren. Dieser werde dann unter anderem für den Betrieb des nach Angaben der Projektbeteiligten ersten Wasserstoff-Passagierschiffs auf dem Vierwaldstättersee verwendet, so die Unternehmen am vergangenen Freitag (23. Februar). Das „MS Saphir“ getaufte Schiff soll „ab Herbst 2025“ auf ein Wasserstoff-Brennstoffzellen-System umgerüstet werden, so Stefan Schulthess, Geschäftsführer der SGV, in einer Pressemeldung.

Für Axpo und die Partnerunternehmen AVIA Schätzle, EWA-energieUri und SGV sei das Projekt „ein wichtiger Schritt im Zuge der Dekarbonisierung“. Es demonstriere das auch in der Schweiz vorhandene Potenzial, „grünen Wasserstoff gezielt einzusetzen“. Dementsprechend leiste der Energieversorger mit Sitz im schweizerischen Baden am Vierwaldstättersee „Pionierarbeit“, so Axpo-CEO Christoph Brand.

Für die Planung, Zulassung und den Umbau des Schiffs der SGV AG sei dabei die Shiptec AG mit Sitz in Luzern verantwortlich. Sie ist seit geraumer Zeit auf dem Gebiet der Wasserstoff-Mobilität auf Binnengewässern tätig. Unterstützt werde das Projekt durch das schweizerische Bundesamt für Verkehr (BAV).

260 t Wasserstoff pro Jahr

Die Vorarbeiten für die Elektrolyse beim Wasserkraftwerk Bürglen haben bereits begonnen, hieß es von Seiten der Axpo. Im Betrieb werde die Anlage auf dem Gelände von EWA-energie Uri in Bürglen mit einer Leistung von 2 MW jährlich bis zu 260 t grünen Wasserstoff produzieren.

„Um das innovative Projekt breiter abzusichern, freuen wir uns, dass wir mit Axpo und der SGV zwei weitere Partner mit wertvollem Know-how und spannenden Absatzkanälen haben“, so Werner Jauch, Vorsitzender der Geschäftsleitung von EWA-energieUri und Verwaltungsratspräsident der H2Uri AG.

In Uri ist außerdem der Bau einer Wasserstofftankstelle geplant. Man begrüße es, das Energieträger-Portfolio bald um grünen Wasserstoff zu erweitern, so Alexander Streitzig, Mitglied der Geschäftsleitung der AVIA Schätzle.

Wasserstoffprojekte in der Schweiz und international

In Domat/Ems im Kanton Graubünden will Axpo bald die „schweizweit grösste Wasserstoffproduktionsanlage“ eröffnen. Daneben plant sie den Bau einer Elektrolyseanlage in Wildegg-Brugg im Kanton Aargau mit bis zu 15 MW Kapazität.

Des Weiteren ist Axpo an internationalen H2-Projekten beteiligt, etwa in Frankreich oder Island. Im italienischen Corfinio errichtet das Unternehmen derzeit einen 30-MW-Elektrolyseur, der ab 2025 bis zu 12 t Wasserstoff pro Tag erzeugen soll. Es handle sich hierbei um eine der größten Wasserstoffanlagen Italiens. In Italien kooperiert die Axpo zudem seit Juni 2021 mit ABB bei der Entwicklung von Wasserstoffanlagen.

In einem White Paper untersuchte der nach eigenen Angaben größte Erzeuger von erneuerbaren Energien der Schweiz zuletzt das Potenzial grünen Wasserstoffs in der Eidgenossenschaft. Die in der letzten Woche kommunizierte Beteiligung an dem H2Uri-Projekt verdeutliche in diesem Kontext das Ziel, „auch in der Schweiz eine aktive Rolle beim Aufbau der Wasserstoffwirtschaft einzunehmen“, so Guy Bühler, Leiter des Wasserstoff-Teams bei Axpo.

 

(Quelle: Axpo AG/2024)

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