12. März 2024 | Auf einer „Wasserstoff-Konferenz“ in Thüringen haben Vertreter der Gasnetzbetreiber Gascade, Ferngas und TEN am gestrigen Montag (11.3.) entschieden, bei der Umstellung des Thüringer Erdgasnetzes auf Wasserstoff gemeinsam vorzugehen. In einer „Grundsatzvereinbarung“ wurde dabei festgelegt, welche Teile der Netzinfrastruktur wie umzustellen sind.
Neben der Leitungsumstellung in Thüringen seien dafür teilweise auch „neue Netzstrukturen“ aufzubauen teilte der Fernleitungsnetzbetreiber (FNB) Gascade am Montag mit. Die Zusammenarbeit betreffe dabei sowohl das Fernleitungsnetz von Gascade und dem fränkischen Netzbetreiber Ferngas sowie das Verteilnetz von Ferngas und TEN Thüringer Energienetze (TEN) aus Erfurt. Nach Angaben der Unternehmen handelt es sich bei der Vereinbarung um „ein deutliches Signal an potenzielle Thüringer Wasserstoffkunden in Industrie und energieintensivem Mittelstand“.
Fortan wollen die Netzbetreiber bei der Vorbereitung von zwölf Gasnetzvorhaben in Thüringen einen „engen Austausch“ pflegen. Eine Umsetzung der Vorhaben sei bis zum Jahr 2029 geplant. Konkret gehe es um „Netzkopplungen bzw. Netzanschlüsse zwischen den Gasnetzprojekten“ der drei Partner. Zudem wollen sie für ihre Bestandsleitungen erste „Umstellzeitpunkte“ für die Umstellung von Erdgas auf Wasserstoff festlegen. Infolgedessen werde man auch darlegen, wie die dafür erforderlichen Maßnahmen technisch umgesetzt werden sollen.
Thüringen mit Wasserstoff „zukunftsfähiger“ machen
Gascade-CEO Ulrich Benterbusch sagte, die Anbindung der Thüringer Gasnetzinfrastruktur an das geplante überregionale Wasserstoffnetz sei „ein entscheidender Schritt, um Thüringen noch zukunftsfähiger zu machen“. Der Aufbau einer Wasserstoffinfrastruktur gebe der lokalen Industrie Investitionssicherheit für langfristige Planungen. „Dafür bringen wir den Wasserstoff nach Thüringen“, so Benterbusch.
Antje Dimitrovici, die Geschäftsführerin der Ferngas GmbH, hob hervor, dass sie mit der neuen Kooperation auch laufende Pilotprojekte wie das 2023 mit dem H2Eco-Award des DWV ausgezeichnete TH2ECO „konsequent weiterentwickeln und ergänzen“ werde. Der CEO des VNB TEN Ulf Unger erklärte, dass durch die Zusammenarbeit zwischen Verteil- und Transportebene „eine leistungsfähige H2-Infrastruktur für ganz Thüringen realistisch und machbar“ werde.