14. November 2023 | Eine Delegation der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM) hat Partnerinstitute in Südkorea besucht. Gemeinsam wollen die Wissenschaftler:innen ihre Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Wasserstofftechnologien vertiefen. Im Fokus stehen sichere Wasserstoffinfrastrukturen sowie Regelwerke mit Wasserstoffnormen und Standards für beide Länder.
Das Treffen fand am Rande der vierten deutsch-koreanischen Wasserstoffkonferenz statt. In diesem Jahr war das BAM Mitveranstalter der Tagung in Seoul. Auf der Tagesordnung standen neben der digitalen Qualitätssicherung die künftige Energieversorgung mit grünem Wasserstoff sowie die Sicherheit von Gasspeichern.
Laut eigenen Angaben verabredeten die Delegationen u. a. eine Kooperation zur Entwicklung digitaler Zwillinge für die Fernüberwachung von Wasserstofftankstellen sowie weitere Projekte zu Sicherheitsfragen von Wasserstoffanwendungen. Sie werden durch das südkoreanische Ministerium für Handel, Industrie und Energie (MOTIE) mitfinanziert.
„Die Frage, ob Module der Wasserstoffwertschöpfungskette bei ihrer Implementierung wirklich sicher sind, entscheidet über einen erfolgreichen Markthochlauf. Die Berücksichtigung von Sicherheitsfragen ist daher momentan eine der wichtigsten Aufgaben der Wasserstoffwirtschaft“, so Georg Mair, Projektkoordinator der Kollaboration zwischen BAM und Südkorea. „Wir intensivieren mit unseren koreanischen Partnerinstitutionen die Forschung auf diesem Gebiet, um im Rahmen von Schlüsselprojekten Lösungen in beiden Ländern zu erarbeiten.“
BAM eröffnet neues Büro im KGS-Hauptquartier
Die BAM kooperiert seit mehreren Jahren mit drei Instituten aus Südkorea. Beteiligt sind auf südkoreanischer Seite die Korea Gas Safety Corporation (KGS), die Hoseo University in Cheonan sowie H2KOREA, eine Organisation, die die südkoreanische Regierung zu Fragen rund um das Thema Wasserstoff berät.
Bei dem Besuch der BAM-Delegation in Südkorea wurde auch eine Forschungsrepräsentanz der BAM mit Büros im KGS-Hauptquartier offiziell eröffnet. Das gemeinsame Büro soll den Ausbau eines deutsch-südkoreanischen Netzwerkes ermöglichen sowie den regelmäßigen Austausch von Wissenschaftler:innen durch Workshops und Konferenzen fördern. Dadurch sollen auch Anbahnung und Umsetzung von Forschungsprojekten beschleunigt werden.
Die Zusammenarbeit erstreckt sich dabei über die gesamte Wertschöpfungskette von Wasserstoff, von der sicheren Herstellung, Speicherung, dem Transport bis zur Nutzung. Die BAM wird in Südkorea auch beim Aufbau von Wasserstoff-Pilotstädten beratend tätig werden. Ebenso stehen Fragen der Materialverträglichkeit von Wasserstoff, Aspekte der Risikobewertung sowie der Schutz von Anlagen und Systemen im Fokus der bilateralen Zusammenarbeit.