Eine Studie des Wuppertal Instituts und DIW Econ befasst sich mit den Vor- und Nachteilen von Wasserstoffimporten gegenüber heimischer Produktion. Die Studie zeigt, dass importierter Wasserstoff nicht allgemein günstiger ist, entscheidend sind je nach Herkunftsland die tatsächlich realisierbaren Strom- und Transportkosten.
Wird der grüne Wasserstoff im eigenen Land produziert, wird dies zudem eine positive Beschäftigungswirkung und Wertschöpfung entfalten. Mit der Erreichung der Klimaziele 2050 betrüge die zusätzliche Wertschöpfung bei einer stark auf die heimische Erzeugung ausgerichtete Strategie bis zu € 30 Milliarden im Jahr 2050 und es könnten bis zu 800.000 Arbeitsplätze geschaffen werden.
Kernergebnisse der Studie
- Im optimistischen Szenario eines heimischen Wasserstoff-Produktionsanteils von 90 % sind Wertschöpfungseffekte von bis zu maximal € 30 Milliarden im Jahr 2050 und mehr als 800.000 zusätzliche Arbeitsplätze möglich, die im direkten und indirekten Zusammenhang mit der grünen Wasserstoffproduktion stehen.
- Große Synergien ergeben sich vor allem dort, wo mit zunehmendem Einsatz fluktuierender Energieträger Überschussmengen in Wasserstoff umgewandelt werden. Strom aus Onshore-Windenergieanlagen ermöglichen im Vergleich zum Wasserstoff-Import zudem eine konkurrenzfähige Wasserstoff-Erzeugung.
- Wasserstoff-Importe via Schiffstransport sind aus ökonomischen Gründen nicht sinnvoll, da diese eine energieintensive Verflüssigung voraussetzen. Die Kosten für den Transport per Schiff sind drei Mal so hoch wie beim Transport per Pipeline und rechnen sich erst ab 4.000 km Entfernung zum Produktionsland.
- Viele potenzielle Exportländer sind selbst stark abhängig von fossilen Energieträgern. In Marokko etwa machen fossile Energieträger derzeit rund 90 % des Primärenergiemix aus und werden auch in 2030 noch tragende Rollen einnehmen. In solchen Regionen birgt eine stark exportorientierte Wasserstoffwirtschaft das Risiko, die Energiewende vor Ort zu verschleppen mit negativen Effekten für den Klimaschutz.