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H2-Marktindex des DVGW: 84 % sehen „sehr hohe“ Bedeutung von Wasserstoff

Der DVGW hat die Wahrnehmung des Wasserstoffmarktes in Deutschland ermittelt und diese im H2-Marktindex vorgestellt: 84 % der Marktakteure bewerten die Bedeutung von Wasserstoff als sehr hoch.

von | 29.11.23

Prof. Dr. Gerald Linke, der Vorstandsvorsitzende des DVGW, wurde am 29.11. für weitere fünf Jahre im Amt bestätigt
© DVGW
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29. November 2023 | Der DVGW hat die Wahrnehmung des Wasserstoffmarktes in Deutschland ermittelt und in einem neuen „H2-Marktindex“ vorgestellt. 84 % der befragten Marktakteure bewerten die Bedeutung von Wasserstoff darin als „sehr hoch.“

Der H2-Marktindex wurde im Auftrag des Deutschen Vereins des Gas- und Wasserfaches e.V. (DVGW) vom Energiewirtschaftlichen Institut an der Universität zu Köln (EWI) entwickelt. Er vermittelt einen EIndruck vom Stand des Wasserstoffhochlaufs. Der Index ist dabei das Ergebnis einer Online-Befragung deutscher Akteure der Wasserstoffwirtschaft, die ihre aktuelle Wahrnehmung widerspiegeln soll.

Prof. Dr. Gerald Linke, der jüngst im Amt bestätigte Vorstandsvorsitzende des DVGW, resümierte, dass die Bedeutung von Wasserstoff für die zukünftige Energieversorgung in Deutschland von 84 % der teilnehmenden Marktakteure überwiegend als hoch bzw. sehr hoch eingeschätzt werde. Die Branche sei bereit, doch stelle die kurzfristige Schaffung eines neuen Marktes dieser Größe ein ambitioniertes Unterfangen dar. Der DVGW will mit einem Wasserstoffregelwerk die Umstellung der deutschen Gasnetze auf Wasserstoff unterstützen.

Das politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Interesse an Wasserstoff als Energieträger ist nach Einschätzung des DVGW zuletzt deutlich gestiegen. Dem gegenüber stehe jedoch die Gesamtbewertung des Markthochlaufs, die mit 42 von 100 Punkten im Mittelfeld der Skala liegt. Auch der politische und regulatorische Rahmen werde von den teilnehmenden Akteuren mit 41 von 100 Punkten als eher niedrig bis neutral bewertet. 43 % der Befragten sehen in ihm sogar die derzeit größte Herausforderung für den Wasserstoffmarkthochlauf.

Ziel und Methodik des H2-Marktindex

Im Einzelnen diene der Index zur:

  • Identifikation von Herausforderungen und Problemfeldern
  • Abbildung der Wahrnehmung verschiedener Stakeholder
  • Einordnung der politischen Ziele
  • Einordnung der realen Zustände im Markt
  • Erfassung relevanter Indikatoren zur Evaluierung des Wasserstoffmarkthochlaufs

Der H2-Marktindex basiert auf 373 indexrelevanten Rückmeldungen von Stakeholdern der Wasserstoffwirtschaft in Deutschland. Die Stakeholder umfassen alle relevanten Bereiche für eine Wasserstoffwirtschaft entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Die Befragung erfasst die Zufriedenheit der Marktakteure zur aktuellen und zukünftigen Lage verschiedener Themenfelder des Wasserstoffmarktes wie Innovationsumfeld, politisch-regulatorischer Rahmen, Infrastrukturausbau und Marktentwicklung.

Förderung entlang der gesamten H2-Wertschöpfungskette

Den bestehenden Ordnungsrahmen sehen viele Befragten als „Hemmnis für den Ausbau von Infrastruktur und Erzeugungskapazitäten“. Besondere Bedeutung komme laut DVGW daher der Erleichterung von Genehmigungsverfahren zu, insbesondere für den Ausbau von Infrastruktur. Die Bundesregierung solle daher gemäß ihres Ideals eines „Neuen Deutschlandtempos“ schnelle Genehmigungen weiter fördern.

In diesem Kontext gelte es, für die Infrastrukturbetreiber planbare Investitionsanreize zu schaffen. Zudem sollte beachtet werden, dass nicht nur Technologien mit dem höchsten Wirkungsgrad im Fokus stehen, sondern auch jene gefördert werden, für die Stabilität und Resilienz des Energiesystems sorgen.

DVGW-Chef Linke fordert: „Die Bundesregierung muss die Abstimmung zwischen den Ministerien verbessern und eine ressortübergreifende Bündelung der Fördermöglichkeiten vornehmen. Dies führt zu mehr Transparenz und weniger Aufwand im Beantragungsprozess.“

zum H2-Marktindex
(Quelle: Deutscher Verein des Gas- und Wasserfaches e.V./2023)

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