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Biogasreformer erhält erste Zulassung Deutschlands für grünen Wasserstoff

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Autor: Sophia Jenke

v.l.n.r.: Andy Gradel, Andreas Molle, Leon-Müller-Noell, Lena Gretsch (BtX energy), Bernd Schleupen (Lefkeshof), Philip Blömeke (REDcert) und Carmen Jeddeloh (Normec) vor dem Biogasreformer
© BtX energy GmbH
BtX energy GmbH Erster zugelassener grüner Wasserstoff Deutschlands kommt aus Gülle und Mist

05. April 2024 | Der Biogasreformer auf dem Lefkeshof in Krefeld hat die Zulassung für die Produktion von grünem Wasserstoff aus biogenen Reststoffen erhalten. Durch die Zulassung ist auch der Treibhausgas (THG)-Quotenhandel gestattet. Es sei die erste Zulassung in Deutschland, heißt es vom Anlagenbauer BtX energy.

2022 wurde der Biogasreformer auf dem Lefkeshof der Familie Schleupen in Krefeld installiert. Nun hat der Reformer die Zulassung zur Produktion von grünem Wasserstoff erhalten. Abgenommen wurde der erste für den Quotenhandel zugelassene grüne Wasserstoff Deutschlands von Carmen Jeddeloh, Geschäftsführerin, Umweltgutachterin und Auditorin der Normec Zertifizierung Umweltgutachter GmbH.

Biogener Wasserstoff hat das Regelwerk von Biomethan übernommen und kann deshalb schon heute zugelassen werden. Zu Wasserstoff verwertet werden darf, was nicht stofflich verarbeitet oder verfüttert werden kann: Gülle, Mist, Bioabfall, Restholz aus Forstwirtschaft und Industrie. Für Elektrolyseanlagen fehlt das Zertifizierungssystem für den Treibstoffhandel aktuell noch.

Die Zulassung und der damit verbundene THG-Quotenhandel beruhen auf der am 14. März zugelassenen Novelle der „37. Verordnung zur Durchführung des Bundes-Immissionsschutzgesetzes” (37. BImschV). Diese definiert, wann erzeugter Wasserstoff als erneuerbar gilt und als RF(N)BO klassifiziert werden darf. Des Weiteren steigert das 37. BImschV die Anrechenbarkeit von Wasserstoff auf die THG-Quote.

Wasserstoff soll die Wirtschaftlichkeit der Anlage überbieten

Die Abfüllstation für den Wasserstoff muss noch vom TÜV abgenommen werden. Erst dann können die ersten Wasserstoff-Lieferungen an den Markt erfolgen. Bernd Schleupen, Inhaber und Betreiber vom Hof und der Biogasanlage habe bereits Anfragen von Flottenbetreibern, Stadtwerken und Gashändlern bekommen. Auch Tankstellenbetreiber seien als Abnehmer denkbar.

Der Wasserstoff aus biogenen Reststoffen sei besonders gefragt, heißt es von BtX. Gegenüber Wasserstoff, der aus Elektrolyse stammt, habe er erhebliche Vorteile: Er ermögliche einen schnelleren und wirtschaftlicheren Einsatz. Durch die Vermeidung von Methan (CH₄-Emissionen der Gülle) bei der Verwendung als Dünger erhält der Treibstoff wie Biomethan negative CO₂-Werte. So ermögliche er durch den zugelassenen Treibhausgas-Quotenhandel einen „Wirtschaftlichkeits-Boost”.

(Quelle: BtX energy GmbH/2024)

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