Generic filters
Exact matches only
FS Logoi

Endlich Investitionssicherheit? Bundestag beschließt neues Immissionsschutzrecht

Der Bundestag hat am vergangenen Donnerstag (14. März) die Novelle der 37. Verordnung zur Durchführung des Bundes-Immissionsschutzgesetzes (37. BImSchV) zugestimmt. Damit gelten nun neue Regeln für die Herstellung flüssiger oder gasförmiger Kraftstoffe aus erneuerbaren Energien - also auch für grünen Wasserstoff. Werner Diwald, Vorstandsvorsitzender des DWV, begrüßte die beschlossene Novellierung: Endlich habe der Bundestag Rechts- und Investitionssicherheit für die Nutzung von grünem Wasserstoff im Verkehr geschaffen. Dies sei eine wichtige Bedingung für die Wirtschaftlichkeit zukünftiger Wasserstoffprojekte.

von | 18.03.24

Die Bundesregierung hat am 13.12. die 37. BImschV vorgelegt
© mat_hias/pixabay
BImSchV

18. März 2024 | Der Bundestag hat am vergangenen Donnerstag (14. März) der Novelle der 37. Verordnung zur Durchführung des Bundes-Immissionsschutzgesetzes (37. BImSchV) zugestimmt. Damit gelten nun neue Regeln für die Herstellung flüssiger oder gasförmiger Kraftstoffe aus erneuerbaren Energien – also auch für grünen Wasserstoff. Werner Diwald, Vorstandsvorsitzender des DWV, begrüßte die Novellierung, da sie Rechts- und Investitionssicherheit für die Nutzung von grünem Wasserstoff im #Verkehr schaffe. Dies sei eine wichtige Bedingung für die Wirtschaftlichkeit künftiger Wasserstoffprojekte.

Mit der Novelle will die Regierung neue EU-Vorgaben für die Herstellung von synthetischen Kraftstoffen (auch RFNBO – Renewable Fuels of Non Biological Origin) für den Verkehr umsetzen. Eine weitere EU-Vorgabe bezieht sich auf die Art und Weise, wie die Treibhausgaseinsparungen dieser Kraftstoffe zu ermitteln sind. Ein Grund dafür ist, dass die EU strengere Anforderungen an den Strom stellt, der beispielsweise zur Herstellung von Kraftstoffen auf Wasserstoffbasis verwendet wird. Die Novelle sieht auch ein Überprüfungssystem für die Erfüllung der Anforderungen vor.

Für den Antrag der Bundesregierung stimmten laut einer Presseerklärung des Bundestags die Fraktionen von SPD, Bündnis 90/Die Grünen und FDP. CDU/CSU, AfD und die Gruppe Die Linke stimmten dagegen. Zur Abstimmung hatte der Ausschuss für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz eine Beschlussempfehlung vorgelegt. Das Bundes-Immissionsschutzgesetz soll dem Schutz vor schädlichen Umwelteinwirkungen dienen, die durch Großanlagen wie Elektrolyseure entstehen könnten.

Mit den Stimmen der Regierungskoalition verabschiedete der Bundestag zudem eine Entschließung, mit der die Bundesregierung aufgefordert wird, dafür zu sorgen, dass im Rahmen der Treibhausgasminderungsquote auch strombasierte Kraftstoffe im Luft- und Langstrecken-Seeverkehr gefördert und in größerem Umfang eingesetzt werden. Einen Entwurf der Novelle hatte die Bundesregierung im Dezember 2023 vorgelegt.

Wasserstoff-Verband begrüßt Novelle

Aus der Wasserstoff-Branche gab es Lob für die Novellierung der 37. BImSchV. Werner Diwald, Vorstandsvorsitzender des DWV, bezeichnete sie in einer Stellungnahme vom 15. März als wichtigen „Baustein für den Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft im Kraftstoff-Sektor“. Der Bundestag habe „endlich“ Rechts- und Investitionssicherheit für die Nutzung von grünem Wasserstoff im Verkehr geschaffen:

„Der DWV und besonders die Fachkommission performing energy haben sich seit Jahren intensiv für die Umsetzung der Delegierten Rechtsakte zu erneuerbarem Wasserstoff (RFNBOs) eingesetzt. Das Engagement hat sich gelohnt. In Zusammenarbeit mit der Wasserstoffwirtschaft und der Politik ist es nun gelungen, die wirtschaftlichen Voraussetzungen zur Vermeidung von über 1,7 Mio. t CO2 pro Jahr zu schaffen.

 

Die Bundesregierung und der Bundestag haben mit der Verabschiedung der 37. BImSchV den Weg für den Aufbau und Betrieb von über 1.500 MW Elektrolyseleistung in Deutschland frei gemacht. Das ist ein gutes und wichtiges Signal für die Wasserstoff-Unternehmen und den Klimaschutz.“

Speziell im Verkehrsbereich könne ein THG-Quotenhandel stattfinden, durch den Wasserstoffprojekte betriebswirtschaftlich sinnvoll werden. Dazu forderte Diwald eine „praxisnahe Umsetzung“ der Verordnung sowie die Einführung von Zertifizierungssystemen für Wasserstoffproduzenten und Tankstellenbetreibern. Außerdem müsse der Gesetzgeber den THG-Quotenpreis stabilisieren, damit Wasserstoffprojekte wirtschaftlicher werden.

(Quelle: Bundestag/DWV/2024)

Jetzt Newsletter abonnieren

Brennstoff für Ihr Wissen, jede Woche in Ihrem Postfach.

Hier anmelden

Wasserstoff als Schlüssel für dezentrale Energieversorgung in Ghana
Wasserstoff als Schlüssel für dezentrale Energieversorgung in Ghana

Forscher der Hochschule Bochum haben gemeinsam mit SFC Energy AG und Green Power Brains ein Pilotprojekt zur lokalen Wasserstoffproduktion in Ghana realisiert. In dem Projekt GH2GH haben die Partner erstmals grünen Wasserstoff in einem Mini-Grid erzeugt. Der grüne Wasserstoff wurde vor Ort zur lokalen Nutzung gespeichert und kann bei Bedarf wieder in elektrischen Strom umgewandelt werden.

mehr lesen
Pilz GmbH & Co. KG verstärkt den H2-Marktspiegel
Pilz GmbH & Co. KG verstärkt den H2-Marktspiegel

Pilz GmbH & Co. KG ist jetzt im H2-Marktspiegel vertreten. Denn das 1948 gegründete Familienunternehmen aus Ostfildern bei Stuttgart, bekannt als globaler Anbieter für sichere Automation, bringt seine Expertise in der funktionalen Sicherheit (Safety) und dem Anlagenschutz vor Manipulation (Security) nun verstärkt in die Wasserstoffindustrie ein. Angesichts der besonderen Sicherheitsanforderungen im Umgang mit dem hochentzündlichen Gas entwickelt und implementiert Pilz ganzheitliche Sicherheitskonzepte, die sowohl die physische Anlagensicherheit als auch den Schutz vor digitalen Bedrohungen umfassen. 

mehr lesen
H2-Bilanz von EWI und Eon: Wasserstoffmarkt hängt am Förder-Tropf
H2-Bilanz von EWI und Eon: Wasserstoffmarkt hängt am Förder-Tropf

Die deutsche Wasserstoffwirtschaft verzeichnet Fortschritte bei Erzeugungskapazitäten und Investitionsentscheidungen, ist aber stark von öffentlichen Fördermitteln abhängig. Laut aktueller H2-Bilanz des EWI – Energiewirtschaftliches Institut an der Universität zu Köln, die erneut vom Essener Energiekonzern E.ON in Auftrag gegeben wurde, stieg die geplante Produktionsleistung bis 2030 auf 11,3 Gigawatt. Die Elektrolysekapazität erreiche mittlerweile 111 Megawatt – rund 68 % mehr als noch im Frühjahr. Besonders die IPCEI-Förderbescheide erweisen sich als wichtiger Treiber für den H2-Ausbau, den Eon aber weiterhin als „kraftlos” bezeichnet.

mehr lesen
„Wir müssen Wasserstoffspeicherung von Grund auf neu denken“
„Wir müssen Wasserstoffspeicherung von Grund auf neu denken“

Im H2 Talk stellt Magnus Bach eine neue Art der Wasserstoffspeicherung vor, die ein großes Hindernis der Wasserstoffwirtschaft überwinden soll. Mithilfe neuartiger retikulärer Materialien erzielt H2MOF die gleiche Speicherleistung wie herkömmliche Systeme – aber zu einem Bruchteil der Betriebskosten. Lesen Sie hier, wie die von einem Nobelpreisträger und Begründer der retikulären Chemie entwickelte Technologie den Markt verändern könnte und wie das Unternehmen bei ihrer Markteinführung vorgeht.

mehr lesen
H2 und Methanol: Projekt prüft Alternativen für Biogas-Standorte
H2 und Methanol: Projekt prüft Alternativen für Biogas-Standorte

Wasserstoff und Methanol können Alternativen für Biogas-Anlagen sein, deren Förderung bald ausläuft. Dazu untersucht das Forschungsprojekt  „BioMeSyn” die Erzeugung von Bio-Methanol an zwei niedersächsischen Bauernhöfen. Methanol-Produktion dient hier als Alternative zur klassischen Verstromung – und ergänzt die etablierte Option der Wasserstofferzeugung aus Biogas. Jetzt fördert das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) das Vorhaben mit 800.000 Euro.

mehr lesen

H2 Talk

Bach
Wasserstoff im Wirtschafts-Check: Finanzexperten bewerten den H2-Markt
Matthias Kurras, Geschäftsführer der Maximator Hydrogen GmbH

Publikationen

Datenschutz
h2-news.de, Inhaber: Vulkan-Verlag GmbH (Firmensitz: Deutschland), würde gerne mit externen Diensten personenbezogene Daten verarbeiten. Dies ist für die Nutzung der Website nicht notwendig, ermöglicht aber eine noch engere Interaktion mit Ihnen. Falls gewünscht, treffen Sie bitte eine Auswahl:
Datenschutz
h2-news.de, Inhaber: Vulkan-Verlag GmbH (Firmensitz: Deutschland), würde gerne mit externen Diensten personenbezogene Daten verarbeiten. Dies ist für die Nutzung der Website nicht notwendig, ermöglicht aber eine noch engere Interaktion mit Ihnen. Falls gewünscht, treffen Sie bitte eine Auswahl: