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Dresden: Studie zeigt Plan für Wasserstoffinfrastruktur

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Autor: Magnus Schwarz

Ab 2032 soll in der Region Dresden/Meißen der Wasserstoff fließen
© Zukunft Gas/Jost Listemann
Sachsen

4. März 2024 | Bis 2032 kann in der Region Dresden/Meißen eine Wasserstoffinfrastruktur betriebsbereit sein. Voraussetzung hierfür ist eine enge Zusammenarbeit zwischen lokalen Fernleitungsnetzbetreibern (FNB) und Verteilnetzbetreibern (VNB). Dies ist das Ergebnis einer Machbarkeitsstudie, die das Leipziger Ingenieurbüro Infracon im Auftrag von FNB Ontras und VNB SachsenNetze durchgeführt hat.

Inhalt der neuen Studie seien die Wasserstoffnetzanbindung und -versorgung der Region Dresden/Meißen, teilte der in Leipzig ansässige Gasnetzbetreiber Ontras am vergangenen Mittwoch (28. Februar) mit. Der dafür notwendige Anschluss sei bereits in der Modellierung des Wasserstoff-Kernnetzes integriert, müsse nach finaler Antragstellung durch die FNB aber noch genehmigt werden. Sowohl in den Verteilnetzen als auch im Fernleitungsnetz soll das Wasserstoffnetz zum Großteil durch die Umstellung vorhandener Gasleitungen erfolgen; nur für „wenige Abschnitte und Anlagen“ sei ein Neubau erforderlich.

Die Infracon-Studie bilde eine fundierte Grundlage für nachfolgende Planungsschritte und strategische Entscheidungen zur Implementierung eines Wasserstoffnetzes im Nordraum von Dresden und umliegenden Kommunen. Für die Untersuchung habe man die erwarteten Energiebedarfe für Großkunden aus Industrie und Gewerbe sowie von Heiz- und Kraftwerken abgefragt. Dies habe zu einem „möglichst realitätsnahen Bild“ der erforderlichen Wasserstoffinfrastruktur geführt.

SachsenNetze-Geschäftsführer Dr. Steffen Heine erklärte, dass eine Anbindung an das Wasserstoffnetz insbesondere für Kraft- und Heizwerke sowie Großkunden Potenziale zur CO2-Reduzierung eröffne. Die Ergebnisse der Studie lieferten in diesem Zusammenhang wichtige Erkenntnisse für die „Fokusregion“ und seien ein Baustein für die Umsetzung des Dekarbonisierungskonzepts Dresdens. Indes, so Heine, hänge der Erfolg maßgeblich „von den entsprechenden politischen Rahmenbedingungen und der Schnelligkeit des Wasserstoffhochlaufs ab“.

Kosten abhängig von Kundenbedürfnissen

Die Kosten der modellierten Umstell- und Neubaumaßnahmen seien stark von individuellen Kundenanforderungen abhängig. Für die Stadt Dresden gehe man derzeit von einem „mittleren zweistelligen Millionenbetrag“ aus. Kosteneffizienter sei es, die Umstellung von Großkunden mit der Umstellung der umliegenden Verteilnetze zu koordinieren.

Diesen Ansatz untersucht der zweite Teil der Studie, der Gasnetzgebietstransformationsplan (GTP). Der GTP betätige auch, dass die geplante Umstellung der Verteilnetze von VNB SachsenNetze bis zum Jahr 2045 realistisch sei. Ontras-CEO Ralph Bahlke betonte, dass die Anbindung der Region Dresden/Meißen an das nationale Wasserstoffnetz „optimale Voraussetzungen für die Entwicklung einer regionalen Wasserstoffwirtschaft“ schaffe:

„Der damit mögliche Zugang zu Speichern und Importpunkten schafft eine hohe Flexibilität und Versorgungssicherheit und verbindet diesen sächsischen Wirtschaftsraum mit dem europaweit entstehenden Wasserstoffnetz (European Hydrogen Backbone).“

Mit dem Nachbarland Tschechien plant der Freistaat seit Mitte Januar eine intensive Kooperation für den Wasserstoffimport.

 

(Quelle: Ontras/2024)

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