12. Januar 2024 | Am 8. Januar unterzeichneten Vertreter des Freistaates Sachsen und der Tschechischen Republik in Dresden einen Letter of Intent (LoI) zum Aufbau einer gemeinsamen Wasserstoffinfrastruktur. Wie der sächsische Energie- und Klimaschutzminister Wolfram Günther, der sächsische Wirtschafts- und Verkehrsminister Martin Dulig sowie der tschechische Industrie- und Handelsminister Jozef Síkela erklärten, wolle man u. a. ein grenzüberschreitendes Wasserstoffnetz ausbauen und Kooperationen deutscher und tschechischer Forschungseinrichtungen und Unternehmen beim Thema Wasserstoff fördern.
Nach Angaben des Staatsministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr des Freistaates Sachsen ist der schnelle Aufbau einer Pipeline-Infrastruktur zum Wasserstofftransport von “erheblichem gemeinsamen Interesse”. Sowohl Tschechien als auch Sachsen wollten hierfür vor allem bestehende Erdgasleitungen auf Wasserstoff umstellen.
Ziel ist, Wasserstoff aus Ost- und Südeuropa bis möglichst 2029 kostengünstig bereitzustellen. Durch die Tschechische Republik verlaufen bereits mehrere europäische Transportleitungen für Erdgas, die perspektivisch für Wasserstoff genutzt werden sollen.
Sachsens Wirtschaft setzt auf grünen Wasserstoff für Energie- und Mobilitätswende
Das sächsische Energie- und Klimaschutzministerium unter der Leitung von Wolfram Günther betont die Notwendigkeit einer effizienten grünen Wasserstoffinfrastruktur. Günther hob hervor, dass das Thema Wasserstoff nicht nur in nationaler, sondern auch europäischer Verantwortung liege. Die Zusammenarbeit mit Tschechien sei daher entscheidend, um leistungsstarke grenzüberschreitende Pipelines zu etablieren, die Regionen miteinander verbinden und die Grundlage für die Energiewende bieten.
Sachsens Wirtschafts- und Verkehrsminister Martin Dulig betonte die Schlüsselrolle von grünem Wasserstoff für die Energie- und Mobilitätswende. Insbesondere die Stahl-, Chemie- und Mikroelektronikindustrie des Freistaates würden voraussichtlich frühzeitig auf den klimaneutralen Energieträger umstellen. Er sehe die Notwendigkeit einer engen Zusammenarbeit mit Tschechien, schon heute ein wichtiger Handelspartner des Bundeslandes, um einseitige Abhängigkeiten in der Energieversorgung zu überwinden.
Auch der tschechische Industrie- und Handelsminister Jozef Síkela hob die wirtschaftliche Verbindung zwischen Deutschland und Tschechien hervor. Angesichts der begrenzten erneuerbaren Ressourcen in beiden Ländern sei der Transport von Wasserstoff eine vierversprechende Alternative zur Dekarbonisierung. Erste Kooperationen in diesem Bereich gebe es bereits, etwa bei Wasserstoffzügen.