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Essener Start-Up: CO2-Filter produziert H2 aus der Luft

Das Start-up Greenlyte Carbon Technologies (GCT) hat in Essen ihre Pilotanlage in Betrieb genommen. Die Anlage filtert CO2 aus der Umgebungsluft und stellt Wasserstoff her. Jährlich sollen etwa 100 t CO2 aus der Umgebungsluft entnommen werden - etwa so viel wie 10.000 Bäume. Gleichzeitig entstehen dabei etwa 2 t Wasserstoff als Nebenprodukt.

von | 26.10.23

Das Greenlyte Carbon Technologies-Team bei der Inbetriebnahme. In der Mitte die 3 Gründer in grün: v.l. CEO Florian Hildebrand, CSO Dr. Peter Behr und CTO/CPO Dr. Niklas Friederichsen
Quelle: Greenlyte Carbon Technologies
Greenlyte Carbon Technologies Team

26. Oktober 2023 | Das Start-up Greenlyte Carbon Technologies (GCT) hat in Essen ihren CODirect Air Capture to Hydrogen Demonstrator in Betrieb genommen. Vor ca. 200 geladenen Gästen wurden die drei Schalter für den Start umgelegt. Die Anlage filtert CO2 aus der Umgebungsluft und stellt Wasserstoff her. Jährlich sollen etwa 100 t CO2 aus der Umgebungsluft entnommen werden – etwa so viel wie 10.000 Bäume. Gleichzeitig entstehen dabei ca. 2 t Wasserstoff.

Die feierliche Inbetriebnahme von „Greenberry 2″ fand am 24. Oktober statt. Im Rahmen der Veranstaltung kündigte CEO Florian Hildebrand an, bis 2050 1 Gt CO2 aus der Atmosphäre absorbieren zu wollen.

Den ersten Schalter der Anlage legte Essens Oberbürgermeister Thomas Kufen um, gefolgt von der Rektorin der Universität Duisburg-Essen, Professorin Dr. Barbara Albert. Der Erfinder und Mitgründer Dr. Peter Behr betätigte den letzten Schalter. Die Veranstaltung wurde von der Essener Wirtschaftsförderung (EWG), dem europäischen Wasserstoff-Hub H2UB, sowie dem Start-Up und Innovation Hub BRYCK begleitet. Mit der Demonstrator-Anlage, genannt Greenberry 2, erreicht GCT einen wichtigen Meilenstein in der noch jungen Unternehmensgeschichte.

Die GCT Technologie zur direkten Luftabscheidung entfernt COaus der Atmosphäre, wobei als Nebenprodukt rund 2 t grüner Wasserstoff anfallen, so das Start-Up. So löse das Unternehmen gleich zwei Probleme der Klimakrise. Das Besondere der Abscheidung: sie arbeite mit einer „noch nie dagewesenen” Energieeffizienz und bei niedrigen Temperaturen.

Eine Gigatonne CO2 Abscheidung bis 2050

Der Prozess besteht laut GCT aus drei Hauptschritten:

  1. Absorption in einer flüssigen Sorptionslösung
  2. Ausfällung als Hydrogenkarbonat
  3. Desorption entweder durch alkalische Wasserelektrolyse, bei der Wasserstoff als Nebenprodukt entsteht, oder durch thermische, niederkalorische Abwärme

Das aus der Universität Duisburg-Essen heraus gegründete Start-up entstand 2022. Nach dem Bau des ersten Labor-Prototyps im gleichen Jahr hat GCT nun die erste Pilotanlage seiner Technologie des „CO2-Staubsaugers” in Betrieb genommen. Die jetzt eröffnete Anlage soll zunächst dazu dienen, die Technologie weiterzuentwickeln. In den nächsten zwei Jahren plant das Start-Up die Installation des ersten kommerziellen Demonstrators beim Kunden. Eine der ersten kommerziellen Projekte will es mit der Essener Privatbrauerei Jacob Stauder umsetzen. 2026/2027 sei dann die Inbetriebnahme der ersten Kilotonnen-Anlage in Zusammenarbeit mit einem Partner für die Kohlenwasserstoffsynthese geplant.

Florian Hildebrand, CEO und Mitgründer, sagte dazu: “Der Greenberry 2 ist unser erster industrieller CO2-Staubsauger. Wir bedanken uns herzlich bei allen Unterstützern, die uns geholfen haben, in so kurzer Zeit ein solches Ziel zu erreichen. Wir wollen aus NRW heraus einen Global Champion aufbauen und bis 2050 in der Lage sein, eine Gigatonne CO2 aus der Atmosphäre zu absorbieren.”

Das Bundeswirtschaftsministerium will Verfahren, die CO2-Emissionen in der Industrie abscheiden und nutzbar machen (CCU) mit jeweils bis zu 200 Mio. Euro fördern.

Zu Greenlyte Carbon Technologies
(Quelle: Greenlyte Carbon Technologies/2023)

Bildquelle, falls nicht im Bild oben angegeben:

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