24. April 2024 | Die Westfalen AG will künftig grünen Wasserstoff von der Verbund AG aus Österreich beziehen und an Kunden in Österreich und Süddeutschland ausliefern. Eine entsprechende Absichtserklärung haben beide Unternehmen letzte Woche in Wien unterzeichnet. Die Produktion soll die Verbund-Tochter Verbund Green Hydrogen GmbH übernehmen.
Nach Meldung der Westfalen AG vom vergangenen Montag (15. April) will Österreichs größter Stromversorger die österreichische Landesgesellschaft Westfalen Austria ab 2026 mit grünem Wasserstoff beliefern. Das Gas werde die Verbund AG „an mehreren Standorten in Österreich” herstellen. Westfalen plane, den Wasserstoff dann an Kunden in Österreich und „im süddeutschen Raum” zu verkaufen. Zu den Abnehmern zählten vor allem mittelständische Unternehmen.
Thomas Perkmann, Vorstandsvorsitzender der Westfalen-Gruppe, sieht den Wasserstoffmarkt als Chance für „nachhaltigen Fortschritt”. Das Unternehmen aus Münster ist nach eigenen Angaben seit 40 Jahren auf dem Wasserstoffmarkt aktiv. Nun fokussiert man sich stärker auf dessen emissionsarme Erzeugung.
Zu diesem Zweck plant Westfalen neben dem Bau eigener Elektrolyseure den Kauf zusätzlicher Mengen grünen Wasserstoffs bei anderen Produzenten, um sich frühzeitig im Markt zu etablieren, den das Unternehmen als „wesentliches Wachstumsfeld” betrachtet. Dabei setzt man auch auf den Mobilitätssektor: Vor knapp einem Jahr gründete das Unternehmen ein Joint Venture mit der RWE AG, dessen Ziel die Etablierung eines deutschlandweiten Netzes von Wasserstofftankstellen ist.
Wasserstoff aus Österreich findet Abnehmer
Die Wasserstoffproduktion erfolgt über die hundertprozentige Tochter Verbund Green Hydrogen GmbH. Diese will nach Aussage von Michael Strugl, dem Vorstandsvorsitzenden der Verbund AG, sowohl ein Importportfolio aufbauen als auch die lokale Wasserstoffproduktion ausweiten. Dabei stehe “die Versorgung der Kernmärkte” im Vordergrund. Hierfür sei die Kooperation mit dem Gashändler aus Münster eine wertvolle Ergänzung :
„Wir freuen uns, mit der Westfalen-Gruppe einen Partner gefunden zu haben, der über ein Vertriebsnetz für die direkte Versorgung mittelständischer Industriebetriebe verfügt – und somit unseren Wasserstoff in die heimische Wirtschaft bringt.“
Die Wasserstoffpläne der Verbund AG erhalten Rückenwind von der österreichischen Regierung. Diese hatte zuletzt weitere Fördermittel in Höhe von 400 Mio. Euro für die heimische Wasserstoffproduktion angekündigt.
(Quelle: Westfalen AG/2024)