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Salzgitter und Uniper vereinbaren Wasserstoffabnahme

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Autor: Magnus Schwarz

(v.l.n.r.) Sandrina Sieverdingbeck, Geschäftsführerin DEUMU (Deutsche Erz- und Metall-Union GmbH); Holger Kreetz, Uniper SE COO; Gunnar Groebler, Salzgitter AG CEO; Christian Stuckmann, Uniper SE VP Business Development Hydrogen
© Salzgitter AG
Wilhelmshaven

23. April 2024 | Salzgitter AG und Uniper haben einen Vorvertrag über die Lieferung und Abnahme von grünem Wasserstoff unterzeichnet. Er soll ab 2028 von Uniper mittels eines 200-MW-Elektrolyseurs in Wilhelmshaven produziert werden und im Grünstahl-Programm des niedersächsischen Stahlkonzerns zum Einsatz kommen. Laut Unternehmen sollen bis zu 20.000 t jährlich ausgeliefert werden.

Konkret will Salzgitter den Wasserstoff aus Wilhelmshaven in seiner derzeit noch im Bau befindlichen Direktreduktionsanlage (DRI-Anlage) nutzen, teilte der Konzern heute (23. April) mit. Gegenstand des Vorvertrags seien technische sowie kommerzielle Rahmenbedingungen für die Wasserstofflieferung.

Eine Pipelineverbindung von Wilhelmshaven nach Salzgitter sei für die vorgesehene Kooperation indes „zwingend erforderlich”. Daher forderten die Unternehmen in einer gemeinsamen Presseerklärung Netzbetreiber und politische Entscheidungsträger dazu auf, mit ihnen einen beschleunigten Zeitplan für die Errichtung der Infrastruktur zu entwerfen.

Je nach Verfügbarkeit des Wasserstoff-Kernnetzes bzw. einer „konkreten Pipelineroute” von Wilhelmshaven nach Salzgitter könnte Uniper nach eigenen Angaben frühestens ab 2028 jährlich bis zu 20.000 t zertifizierten grünen Wasserstoffs nach Salzgitter liefern. Dier Vorvertrag sei ein „erster Schritt zur externen Wasserstoffversorgung” des Grünstahl-Programms von Salzgitter. Für dessen ersten Stufe geht der Stahlhersteller von einem jährlichen Wasserstoffbedarf von bis zu 150.000 Tonnen aus.

Uniper plant 200-MW-Elektrolyeur

Zur Produktion des Energieträgers plant Uniper den Bau eines 200-MW-Elektrolyseurs auf dem Gelände des ehemaligen Steinkohlekraftwerks in Wilhelmshaven. Aufgrund der dortigen Verfügbarkeit von erneuerbaren Energien, insbesondere aus Offshore-Windparks in der Nordsee, sowie einer geplanten frühzeitigen Anbindung an das deutsche Wasserstoffnetz sowie der geplanten Wasserstoffspeicher in Norddeutschland sei Wilhelmshaven der ideale Standort für die Produktion. Perspektivisch wolle man sie auf bis zu 1 GW ausbauen, was eine Produktion von 100.000 Tonnen pro Jahr ermöglichen würde.

Weiterhin will Uniper in Wilhelmshaven ein Terminal für den Ammoniakimport per Schiff mit einer Output-Menge von mind. 300.000 Tonnen Wasserstoff errichten. Von Wilhelmshaven aus soll der Ammoniak in Wasserstoff umgewandelt und direkt in das geplante Kernnetz eingespeist werden.

„Erster Schritt” für Dekarbonisierungsprojekt

Mit Salcos will Salzgitter seine kohlebasierte Stahlproduktion über die Hochofenroute schrittweise auf DRI-Technologie umstellen, bei der zunächst hauptsächlich Erdgas und zunehmend grüner Wasserstoff als Reduktionsmittel zum Einsatz kommen soll. Der Abschluss des Vorvertrages mit Uniper markiere hierfür den ersten Schritt.

Salzgitter-CEO Gunnar Groebler betonte die „Vorreiterroile” von Salcos zur Dekarbonisierung der Grundstoffindustrie. Die Vereinbarung mit Uniper sei in diesem Kontest ein “wichtiger Schritt auf unserem Weg zum grünen Stahl.” Indes gelte es nun, die notwendigen Leitungsnetze schnellstmöglich auszubauen.

Die Anfang 2022 vereinbarte Partnerschaft mit Salzgitter unterstreiche zudem die Relevanz von Unipers Projekt-Cluster Energy Transformation Hub Nordwest, so Unternehmens-COO Holger Kreetz. Nordwestdeutschland könne als Energiedrehscheibe „einen wertvollen Beitrag zur […] Erreichung der Klimaziele in Deutschland” leisten.

 

(Quelle: Salzgitter/2024)

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