20. März 2024 | Deutschland und Kanada wollen ihre Zusammenarbeit in Sachen Wasserstoff vertiefen. Gestern (19. März) unterzeichneten Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck und der kanadische Energieminister Jonathan Wilkinson eine Absichtserklärung, laut der sich Kanada an den Differenzkosten der deutschen Stiftung H2Global beteiligt. H2Global finanziert Wasserstoffprojekte auf der ganzen Welt mithilfe von Auktionsverfahren.
Die Unterzeichnung des sogenannten „H2Global-Memorandum of Understanding (MoU)“ fand im Rahmen der 1. bilateralen Wasserstoffabnehmerkonferenz der Handelskammer Hamburg statt, zu der die Minister kanadische Wasserstoffprojektentwickler und deutsche Wasserstoffabnehmer eingeladen hatten.
Habeck sagte, er begrüße die kanadischen Fortschritte bei der Entwicklung grüner Wasserstoff- und Ammoniakprojekte. Das nun vereinbarte „gemeinsame H2-Global-Finanzierungsfenster“ könne dabei helfen, die „verbleibende Preislücke“ beim Aufbau von H2-Produktionskapazitäten zu schließen.
Das MoU sei Teil der deutsch-kanadischen Wasserstoff-Partnerschaft vom August 2022, teilte das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) mit. Ihr Ziel war, Produktion und Nutzung von grünem Wasserstoff in beiden Ländern zu fördern und zu verschränken.
Weitere Finanzierung für H2Global
Übergeordnetes Ziel der Konferenz sei gewesen, einen transatlantischen Wasserstoff-Handelskorridor vorzubereiten. Zudem wollte man „Herausforderungen und Hindernisse für die Umsetzung erster Projekte“ identifizieren. Über das MoU hinaus haben die Minister daher eine „bilaterale Multi-Stakeholder-Task-Force“ für die weitere Zusammenarbeit eingerichtet.
Das „Doppelauktionsmodell“ H2Global soll die Differenz zwischen dem höheren Wasserstoffpreis auf dem Weltmarkt und dem niedrigeren Preis beim regionalen Weiterverkauf ausgleichen. Im Namen der Hintco, einer Tochtergesellschaft der H2Global-Stiftung findet eine internationale Auktion für den Einkauf von grünem Wasserstoff und Wasserstoffderivaten statt. Das günstigste Angebot erhält dabei einen langfristigen Bezugsvertrag.
Seit dem August 2022 wurden zwischen Deutschland und kanadischen Bundesländern, Häfen und Unternehmen mehrere Partnerschaften vereinbart. So soll etwa in der Provinz Neufundland und Labrador erzeugter Wasserstoff in Form von Ammoniak in Wilhelmshaven anlanden.