Generic filters
Exact matches only
FS Logoi

Nationaler Wasserstoffrat: EU soll H2-Potenzial der Ukraine nutzen

Der Nationale Wasserstoffrat der Bundesregierung (NWR) sieht große Potenziale für die Zusammenarbeit zwischen der EU und der Ukraine beim Thema Wasserstoff.

von | 13.03.24

Die Ukraine besitzt große Potenziale zur Produktion erneuerbarer Energien sowie von Biomethan und Wasserstoff. Noch verläuft die Energieversorgung des Landes aber weitgehend über Kohle- und Atomstrom
© Olga Subach/Unsplash
Ukraine

13. März 2024 | Der Nationale Wasserstoffrat der Bundesregierung (NWR) sieht große Potenziale für die Zusammenarbeit zwischen der EU und der Ukraine beim Thema Wasserstoff. In einer jüngst veröffentlichten Stellungnahme fordert er daher einen „Ukrainian Green Deal“. In seiner Wasserstoffstrategie sieht das Land bis 2050 eine Produktionskapazität von 2,5 Mio. t pro Jahr vor, erste Projekte sind bereits in Vorbereitung.

Die EU sollte beim Thema Wasserstoff enger mit der Ukraine kooperieren: Dies ist das Ergebnis der letzten Sitzung des NWR. In einer Pressemitteilung vom vergangenen Donnerstag (7. März) forderte der stellvertretende Vorsitzende des Gremiums, Felix Matthes, einen „breit angelegten Ukrainian Green Deal“.

Demnach könne Wasserstoff auch in der Ukraine zur „Modernisierung von Energiewirtschaft und Industrie“ beitragen. Hinzu komme ein großes Exportpotenzial für grünen Wasserstoff und seine Derivate. Erste Projekte wie das mit einer Leistung von bis zu 1,5 GW geplanteHydrogen Valley” in der westukrainischen Oblast Zakarpattia zeigten, dass die Entwicklung der Wasserstoffwirtschaft „trotz der erschwerten Bedingungen“ voranschreite.

Auch Dr. Oleksandr Riepkin vom Energieverband „Ukrainian Hydrogen Council” betonte in der Sitzung das ukrainische Potenzial für die Produktion von Wasserstoff: „Wir haben das Know-how, die Infrastruktur und genug Wind und Sonne für Strom aus erneuerbaren Energien.“ Derzeit finalisiere das Land seine Wasserstoffstrategie. „Gelingen wird der Hochlauf in der Ukraine aber nur in Zusammenarbeit mit unseren Partnern in Deutschland und der EU”, so Riepkin.

Ukrainische Wasserstoffstrategie sieht Exporte vor

Nach Angaben des NWR verfügt das osteuropäische Land über ein EE-Potenzial von 100 TWh. Hinzu komme eine „ gut ausgebaute“ Gasinfrastruktur mit rund 110 TWh Speichervolumen. Darauf aufbauend hat die Ukraine in ihrer Wasserstoffstrategie erste Produktionsziele festgelegt. Im Jahr 2035 werde demnach eine Produktionskapazität von bis zu 0,6 Mio. t angestrebt. Im Jahr 2050 sind bereits bis zu 2,5 Mio. t vorgesehen.

Einen Großteil davon will die Ukraine nach Europa exportieren. So könnte grüner Wasserstoff eine wichtige Einnahmequelle für den Wiederaufbau des Landes darstellen. Dabei könnte laut NWR der „Central European Hydrogen Corridor“ zwischen der Ukraine und Deutschland für den Wasserstofftransport zum Einsatz kommen. Ein Konsortium aus vier europäischen Gasnetzbetreibern hatte ihn im September 2021 erstmals vorgeschlagen und im November 2022 seine Machbarkeit bestätigt. Nachdem das ukrainische Stromnetz bereits an das europäische angeschlossen wurde, könne dieser „ mitteleuropäische Wasserstoffkorridor“ eine weitere Maßnahme zur Integration der Ukraine in die EU darstellen, so der NWR.

„Die Ukraine galt auch schon vor dem russischen Angriffskrieg als Wasserstofflieferant der Zukunft. Als NWR sind wir überzeugt, dass der Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft einen wichtigen Beitrag zum Wiederaufbau der Energieversorgung in der Ukraine leisten kann und dabei auch wichtige Potenziale für Europa bietet“, sagte Katherina Reiche, Vorsitzende des NWR.

Weitere Veröffentlichungen des NWR
(Quelle: Nationaler Wasserstoffrat/2024)

 

Jetzt Newsletter abonnieren

Brennstoff für Ihr Wissen, jede Woche in Ihrem Postfach.

Hier anmelden

Messgeräte für Wasserstoff in der Prozessindustrie
Messgeräte für Wasserstoff in der Prozessindustrie

Die Energiewende in der Industrie zielt auf die Umstellung der Energieversorgung auf regenerative Energien. Die Endress+Hauser Gruppe bietet hierfür ein breites Spektrum an Messgeräten und Lösungen an, mit denen die Industriebetriebe emissionsfreie Technologien einsetzen können. Auf der Hydrogen Technology Expo Europe in Hamburg will das Schweizer Unternehmen einen Fokus auf die beiden Schlüsseltechnologien CCUS (Carbon Capture Utilization and Storage) und grünen Wasserstoff legen.

mehr lesen
Elektrolyseur in Essen: Auftrag für die Engineering-Studie vergeben
Elektrolyseur in Essen: Auftrag für die Engineering-Studie vergeben

E.on Hydrogen, eine Tochtergesellschaft des E.ON-Konzerns, hat Andritz mit der Engineering-Studie für die Wasserstoff-Großanlage im Stadthafen in Essen beauftragt. Die geplante 20-MW-Anlage soll grünen Wasserstoff für lokale Industrie und Transport erzeugen. Für den österreichischen Maschinenbauer ist dies der zweite Auftrag aus Deutschland im Bereich grüner Wasserstoff innerhalb eines Jahres.

mehr lesen
H2-Importe: Großes Ammoniak-Terminal eröffnet in Brunsbüttel
H2-Importe: Großes Ammoniak-Terminal eröffnet in Brunsbüttel

Yara International hat ein Ammoniak-Importterminal in Brunsbüttel an der Nordsee eröffnet. Es befindet sich direkt am Nord-Ostsee-Kanal und soll damit ein „Knotenpunkt für die Wasserstoffwirtschaft in Deutschland” werden. Mit dem neuen Terminal kann der norwegische Yara-Konzern, nach eigenen Angaben der größte Düngemittelhersteller der Welt, insgesamt bis zu drei Millionen Tonnen emissionsarmes Ammoniak pro Jahr nach Europa importieren.

mehr lesen
Wasserstoffproduktion auf Offshore-Inseln kann Milliarden sparen
Wasserstoffproduktion auf Offshore-Inseln kann Milliarden sparen

Das Fraunhofer-Institut für Energiewirtschaft und Energiesystemtechnik (IEE) hat eine neue Studie veröffentlicht. Diese kommt zu dem Schluss, dass die Offshore-Erzeugung von Wasserstoff effizienter ist als die Onshore-Erzeugung. Laut der Studie könnte die Wasserstoffproduktion auf Offshore-Energieinseln jährlich bis zu 4,3 Milliarden Euro für das deutsche Energiesystem einsparen. Die Untersuchung hat verschiedene Szenarien der Offshore-Windenergienutzung und deren wirtschaftliche Auswirkungen verglichen.

mehr lesen

H2 Talk

Heiß
EP
Stefanie Peters Neuman & Esser

Publikationen

Netzmeister 2023

Netzmeister 2023

Erscheinungsjahr: 2023

Für die Instandhaltung der Gas-, Wasser- und Fernwärmerohrnetze, die den mit Abstand größten Teil des Anlagevermögens von Versorgungsunternehmen ausmachen, trägt der Netzmeister die Verantwortung. Um den täglichen Anforderungen gerecht werden ...

Zum Produkt

Wasserstoff in der Praxis, Bd. 2: Gebäude- und Messtechnik

Wasserstoff in der Praxis, Bd. 2: Gebäude- und Messtechnik

Erscheinungsjahr: 2022

Das Buchreihe „Wasserstoff in der Praxis“ vermittelt Praktikern wichtige Informationen über den Stand der Technik und zukünftige Entwicklungen. Im 2. Band stehen die Themen “Gebäudetechnik” und “Messtechnik” im Fokus. ...

Zum Produkt

Wasserstoff in der Praxis, Bd. 1: Infrastruktur

Wasserstoff in der Praxis, Bd. 1: Infrastruktur

Erscheinungsjahr: 2021

Das Buchreihe „Wasserstoff in der Praxis“ vermittelt Praktikern wichtige Informationen über den Stand der Technik und zukünftige Entwicklungen. Im 1. Band werden die Herausforderungen dargestellt, die Wasserstoff an die Gasinfrastruktur und ...

Zum Produkt

Datenschutz
h2-news.de, Inhaber: Vulkan-Verlag GmbH (Firmensitz: Deutschland), würde gerne mit externen Diensten personenbezogene Daten verarbeiten. Dies ist für die Nutzung der Website nicht notwendig, ermöglicht aber eine noch engere Interaktion mit Ihnen. Falls gewünscht, treffen Sie bitte eine Auswahl:
Datenschutz
h2-news.de, Inhaber: Vulkan-Verlag GmbH (Firmensitz: Deutschland), würde gerne mit externen Diensten personenbezogene Daten verarbeiten. Dies ist für die Nutzung der Website nicht notwendig, ermöglicht aber eine noch engere Interaktion mit Ihnen. Falls gewünscht, treffen Sie bitte eine Auswahl: