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Kirchhoff Automotive und H2 Green Steel schließen Vertrag über 130 Mio. €

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Autor: Magnus Schwarz

Unternehmenssitz von Kirchhoff Automotive im nordrhein-westfälischen Attendorn. Der Automobilzulieferer beschäftigt weltweit über 8.000 Mitarbeiter
© Kirchhoff Automotive
H2 Green

17. Januar 2024 | Das schwedische Unternehmen H2 Green Steel hat mit Kirchhoff Automotive einen Siebenjahresvertrag im Wert von 130 Mio. € unterzeichnet. Ab 2027 will H2 Green Steel seinen mit Wasserstoff hergestellten Stahl an den international tätigen Automobilzulieferer aus NRW liefern.

Die Vereinbarung sieht vor, dass Kirchhoff ab 2027 emissionsreduzierten Stahl aus dem H2 Green Steel-Werk im nordschwedischen Boden bezieht. Den so genannten “grünen Stahl” will Kirchhoff dann an seine Werke in ganz Europa liefern. Der Automobilzulieferer bezeichnete die Entscheidung als Schritt zur Dekarbonisierung seiner Lieferketten: Rund 50 % seiner Materialeinkäufe entfallen nach eigenen Angaben auf Stahl. Die Verwendung von Stahl und Aliminium sei dabei für 90 % der CO2-Emissionen des Unternehmens verantwortlich.

Laut Michael Rank, Global Executive Vice President Procurement von Kirchhoff Automotive, gehe der Liefervertrag auf den Wunsch der Kunden zurück. Anhand von Aufträgen internationaler Automobilhersteller für künftige Fahrzeuggenerationen sei ersichtlich, dass die Nachfrage nach „nachhaltigen Karosseriebauteilen” in den kommenden Jahren stark zunehmen werde:

„Sie wünschen sich Produkte mit einem geringeren CO2-Fußabdruck. Das passt zu unseren Ambitionen, bei der nachhaltigen Entwicklung in der Branche an vorderster Front zu stehen, und zu unserem Erbe, bei dem Nachhaltigkeit schon immer wichtig war.”

H2 Green Steel: Dekarbonisierung der Automobilwirtschaft

Im Rahmen der Kooperation sei weiterhin vorgesehen, dass Kirchhoff mindestens 30 % seiner Stahlschrottmengen zur Wiederverwertung an die Elektrolichtbogenöfen von H2 Green Steel in Boden zurückzusende.

Im Laufe des vergangenen Jahres hatte das schwedische Unternehmen mehrere Lieferverträge mit Automobilherstellern geschlossen. Dazu zählen Porsche und Mercedes-Benz.

Der Bau des grünen Stahlwerkes hatte im Jahr 2022 begonnen. Das Unternehmen will alkalische Elektrolyseure mit einer Gesamtkapazität von 700 MW des Dortmunder Herstellers Thyssenkrupp Nucera einsetzen, um Wasserstoff für die Reduktion von Eisenerz vor der Weiterverarbeitung zu Stahl zu erzeugen. Die CO2-Emissionen der Stahlproduktion sollen im Vergleich zur herkömmlichen Route um rund 90 % niederiger sein. Das 2019 gegründete Unternehmen will 2025 mit der Produktion beginnen und ab 2030 jährlich 5 Mio. t Tonnen „Grünstahl” erzeugen.

(Quelle: H2 Green Steel/2024)

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